Wir hatten uns schon so auf die Wild Coast gefreut! Aber da wir jetzt schon einige Tage Verspätung und etliche Reservierungen im Kruger NP und in Cape Vidal haben, verzichten wir schweren Herzens auf Cintsa und die Morgan Bay und beschließen etwas weiter nach Dwesa zu fahren.
Die letzten 87 km kämpfen wir mit einer selbst für uns extrem schlechten Piste zum Dwesa Nature Reserve. Wir zweifeln ob das Reserve offen hat oder überhaupt noch existiert. Mit Einbruch der Dunkelheit erreichen wir dann doch noch das Camp. Es ist aber wunderschön und liegt direkt am Meer. Wir sind die einzigen Besucher auf einer großen grünen Wiese. Wir schauen zum Strand: ein Wahnsinn! Kommen vor lauter Muschelschauen nicht weiter. Unendliche menschenleere Weite, tosendes Meer, Sand...- ein Traum!
Am nächsten Tag geht es auf der unendlich langen und schrecklichen Piste durch die mit Hütten der Xhosa übersäten Hügel zurück. Auch Nelson Mandela lebte hier. Alles zersiedelt, sehr trocken, das Gras braun. Wovon leben hier die Schwarzen? Das Eastern Cape ist leider sehr, sehr ärmlich!
Wir beschließen in Port St. Johns im Cremorne Camp direkt am Fluss zu übernachten. Hier ist es okay aber leider sehr feucht (Nässeschutz am Dachzelt!).
Wir haben einen ganz großen Schlag vor uns. Müssen über Durban hinaus, weil es nirgendwo eine Übernachtungsmöglichkeit gibt.
Die Fahrt auf der R61 durch die Eastern Cape Province, die ärmste Südafrikas, die ehemalige Transkei, ist wieder schön, aber auch traurig weil ärmlich und komplett zersiedelt und so viele tote Hunde am Straßenrand.
Nach Port Edward fahren wir auf die Autobahn auf, an Durban vorbei und biegen in Kwa Zulu-Natal, der Provinz der Zulus, nach Mtunzini ab. Wir finden schnell das Camp im Umlalazi Nature Reserve. Wieder ist niemand hier außer uns. Man hört nur Meer, Vögel und andere Naturgeräusche. Wunderschön!
Abendessen: Curry und eine Flasche Pinotage 2017 (Durbanville Hills) Mmmmh!
Frühstück mit Zebras und TikTik. Danach Wanderung am Strand. Fantastisch, links und rechts nichts, nur Meer mit Brandung und Dünen.
Wir fahren nach Richards Bay, um Louise Struwig zu besuchen. Sie ist die Freundin unserer Freundin Heidi, die mit ihr ein Jahr lang in einem Spital in Durban gearbeitet hat.
Louise lebt in einem total netten Haus. Überall grün, tropisch und viel Holz. Wir erfahren ein wenig über die Situation der Weißen aus der Sicht einer Weißen, z.B. dass ihre Tochter von der Uni für ein Medizinstudium nicht aufgenommen wurde, obwohl sie 90% hatte und sonst auch alle Qualifikationen. Und das deswegen, weil Schwarze bevorzugt werden, obwohl die aber nur 60% Schulerfolg haben.
Danach Fahrt zum Cape Vidal mit einem kurzen Stopp in St. Lucia, danach durchqueren wir den iSimangaliso Wetland Park und bewundern die schöne Vegatation und die Größe vom Lake St. Lucia. Im Camp Cape Vidal ist dann die Rezeption leider frühzeitig geschlossen aber der schwarze Wächter hat uns auf seiner Liste und gibt uns unsere Platznummer. Wir sind das erste Mal nicht alleine im Camp! Ein lieber aber sehr frecher Affe stiehlt uns unseren frisch geöffneten Cheddarkäse und fegt sich das ganze Stück über uns auf einem Baum ein.
Abendessen: Gnocchi mit Tomatenpesto, 1 Flasche Shiraz 2015 (Brampton)
Schön ist es, wie gut es uns geht!
Am nächsten Tag fahren wir nochmals in den iSimangaliso Wetland Park und sehen sogar einen Leoparden.
Das nächste Abendessen: Zucchinirisotto, 1 Flasche Pinotage Rosé (Alvi`s Drift): ausgezeichnet!